Von Wolf Lotter
Schon jetzt ist kreatives Wissen, kreatives Handeln die wichtigste ökonomische Ressource. Allerdings steckt die Ideenwirtschaft, wie ich sie nenne, fest im industriekapitalistischen Sumpf fest. Hier haben wir die Massenproduzenten, die alten Hierarchien, die alten Normen und Standards, an denen konservativ festgehalten wird. Es geht darum, dem Kapitalismus, der Ideenwirtschaft, den entscheidenden Schub zu geben, und das kann nur funktionieren, wenn die Träger dieser Ideenwirtschaft, kreative Wissensarbeiter, endlich aufhören, sich als untergeordnetes Rädchen im System zu verstehen.
Liebe Kreative, lernt Ökonomie und Selbstverantwortung, Risikobereitschaft und Unternehmertum, um euch wirklich autonom zu machen und der Ideenwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Auf gar keinen Fall dürfen die Leute, die die alte Wirtschaft verbockt haben, zu den Verwaltern der neuen, der nächsten Ökonomie werden. Nur Selbstbewusstsein und Wissen helfen uns, das durchzusetzen.
Was die Möglichkeiten angeht, aus Kreativen, Künstlern und schöpferisch arbeitenden Menschen endlich auch Leute zu machen, die sich nicht gegen den Markt wehren, sondern ihn zur Verbesserung ihrer Lage nutzen, halte ich es mit Dr. Ernesto "Che" Guevara: Bleiben wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche. Los gehts.
Wolf Lotter ist Autor, Publizist und Mitgbegründer des Wirtschaftsmagazins brand eins. Dieser Beitrag ist im Rahmen der FORUM46-Broschüre 2008 veröffentlicht worden.